Veröffentlicht am 05. Dez 2022

Nikolaus-Tag

von Alexandra Stahl

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Legende 1

Ein armer Mann konnte die Mitgift für seine drei Töchter nicht aufbringen. Ihm blieb keine andere Wahl, als seine Töchter fortzuschicken, damit sie als Prostituierte auf unwürdige Art ihr Leben bestreiten konnten. Der wohlhabende und gottesfürchtige Nikolaus von Myra hörte dies und warf darauf hin nachts drei Klumpen Gold durch den Schornstein in den Kamin des Hauses. Dort landete es in den Strümpfen der Töchter, die zum Trocknen am Kamin hingen. Diese Gabe ermöglichte dem Vater, seine Töchter zu verheiraten und vor der Sünde zu bewahren.

Legende 2

In Myra herrsche eine große Hungersnot. Die Hitze hat alles Korn verdorren lassen. Die Menschen haben großen Hunger. Da, eines Tages fahren Schiffe schwer beladen mit Korn in den Hafen ein. Gerne möchten die Menschen den Schiffen das Korn abkaufen. Doch die Schiffer verkaufen nichts. Unser Dienstherr wird uns bestrafen, wenn wir nicht alles Korn zum Zielhafen bringen, so sagen sie.

So geht Bischof Nikolaus zum Hafen: Gebt den Menschen von eurem Korn. Gott selber wird eure Schiffe wieder füllen. Euer Dienstherr wird zufrieden sein. Die Schiffer sind skeptisch.

Aber sie sehen die hungrigen Menschen und geben schließlich doch von ihrem Korn ab. Bischof Nikolaus teilt alles gerecht. Alle werden satt. Und auch die Felder können neu bestellt werden.

Die Schiffe aber sind tatsächlich später vollbeladen im Zielhafen angekommen.

Nikolaus – 2 Personen?

Tatsächlich gehen Forscher heute davon aus, dass in der Figur zwei historische Personen zu einer verschmolzen wurde.

Die eine Figur der Legenden und Sagen gehen auf Nikolaus von Myra zurück. Die andere Legende auf Nikolaus von Sion. Er hat im sechsten Jahrhundert gelebt und soll ebenfalls einige der Dinge getan haben, die heute dem heiligen Nikolaus zugesagt werden. Im Laufe der Jahrhunderte wurde aus den Legenden über die Leben der beiden Männer die mythische Figur des heiligen Nikolaus.

Was wurde aus den sterblichen Überresten des Nikolaus?

Worms

Es gibt historische Belege, die darauf hindeuten, dass schon im frühen Mittelalter einige Reliquien des Heiligen nach Konstantinopel (Istanbul) gebracht wurden. Als der spätere Kaiser Otto II. im Jahr 972 die byzantinische Prinzessin Theophanu heiratete, brachte sie einen Teil davon ins deutsche Reich mit. Die Überreste befinden sich seit 1058 im Kaiserdom zu Worms.

Reliquien des heiligen Nikolaus im Wormser Dom

Am südlichen Seitenschiff des Wormser Doms befindet sich die zwischen 1280 und 1315 im gotischen Stil erbauten Kapelle zu Ehren des heiligen Sankt Nikolaus. In einer Nische der heute für Taufen genutzten Kapelle sind die Weiheinschrift von 1058 und eine Nikolausreliquie eingemauert

Bari

Als die Muslime die Stadt Myra besetzten, brachen Seeleute aus dem süditalienischen Bari  – wo die Verehrung des Heiligen bereits im Jahrhundert davor belegt ist – am 9. Mai 1087 in einem Handstreich den Sarkophag in der Nikolaus-Basilika auf und brachten die Reliquien des Heiligen in ihre Heimatstadt in Sicherheit.

Die Aktion und die Überführung der Reliquien nach Bari sind durch zeitgenössische Quellen belegt. Und die Basilika San Nicila im Zentrum von Bari ist bis heute ein wichtiges Pilgerziel für Christen.

Vom 7. Bis 9. Mai feiert Bari ihren Schutzpatron Sankt Nikolaus und lässt ihn hochleben – und ebenfalls sich selbst. Gefeiert wird hier die Ankunft seiner Reliquien aus der Südwesttürkei. Er wird als der größte Schatz Baris gefeiert der für Ruhm und Wohlstand sorgt.

Zur Tradition gehört ein farbenfrohes Tagfeuerwerk, der Lancio di Diane. Wuchtige Donnerschläge und Kaskaden von Detonationen hallen über das Hafenbecken aus Blitzen und Pulverwölkchen am blauen Himmel fallen farbige Rauchschleier zum Meer herab.

Zu den Böllern tönen im Wechsel die Glocken der unterschiedlichen Kirchen. Sie begleiten den Zug der Heiligenstatue durch die Gassen.

Tatsächlich verbindet die Adria-Stadt Völker und Konfessionen. Russisch ist praktisch die zweite Sprache nach dem italienischen. In der Krypta der Basilika San Nicola bekreuzigen sich die einen nach westlich-katholischem Brauch von der linken zur rechten Schulter, die anderen auf orthodoxe Weise mit drei Fingern von rechts nach links.

Superheiliger und Held der Kinder

Bis zur Reformation im 16. Jahrhundert war Nikolaus ein Superheiliger, Held der Kinder, der Schiffer, der Kaufleute und vieler anderer. die Kinder liebten ihn, weil sie an seinem Gedenktag in seinem Namen beschenkt wurden.

Diese Bedeutung des Heiligen gefiel dem Reformator Martin Luther nicht. Da alle Verbote der Verehrung des Nikolaus nichts nutzten, nahm Luther ihm das Schenken und übertrug es auf Weihnachten, das bis dahin ausschließlich in der Kirche gefeiert wurde. Es entstand die Familienweihnacht, für die Luther eine Schenkfigur kreierte: das Christkind.

Die reformatorische Abwertung des heiligen Nikolaus führte seit dem 17. Jahrhundert zur Verspottung des Heiligen. Karikaturen entstanden; die bekannteste ist sicher der Nikolaus aus dem „Struwwelpeter“ – ohne bischöfliche Kleider taucht er drei böse Knaben in ein Fass mit schwarzer Tinte. Er tötet, während der gute Nikolaus drei ermordete Knaben wieder zum Leben erweckte.

Bräuche am Nikolaus-Tag

Traditionell ist es üblich, dass Kinder an Nikolaus kleine Geschenke bekommen. Typisch sind Nüsse, Schokolade und Äpfel. Diese versteckt der Nikolaus in den Schuhen der Kinder, wenn sie diese am Abend vor dem Nikolaustag vor die Tür stellen.

Manchmal bringt der Nikolaus die Geschenke auch selbst. Er tritt in Form eines verkleideten Mannes auf. Typisch ist das rote Gewand, das in den USA dem Weihnachtsmann zugeschrieben wird. Ein Bischofsgewand, wie es der Nikolaus dem katholischen Ritus nach trägt ist heute selten. Kinder werden vom Nikolaus oft mit ihren guten und schlechten Taten konfrontiert.

Wenn der Nikolaus am 6. Dezember kommt, ist er oft nicht alleine. Je nach Region hat der Nikolaus verschiedene Begleiter. In vielen Teilen Deutschlands kommt er mit Knecht Ruprecht. Dieser ermahnt die Kinder oft oder droht sogar mit einer Rute.

Nikolaus hat unerkannt geschenkt.

Nikolaus schenkt nicht, um sich als Spender feiern zu lassen. Er tritt hinter sein Geschenk zurück, das er in der Legenden den drei Mädchen bringt, damit sie nicht sündig leben müssen und sich dadurch den Weg in den Himmel versperren.

Eltern, die heute wie der Nikolaus Kinder beschenken, wollen deutlich machen: gut sein und Gutes tun lohnt sich. Am Nikolaustag berührt so der Himmel die Erde, damit die Kinder genau das erfahren.

Unerkannt zu schenken befreit Eltern von dem Druck, immer mehr und immer Teureres zu schenken. Es geht nicht um die Steigerung des Besitzstandes.

 

Bis heute haben die Menschen nicht vergessen, wie viel Liebe Bischof Nikolaus verschenkt hat und wie gut er zu den Menschen war. Jedes Jahr am 6. Dezember feiern sie deshalb den Nikolaustag.

 

Alles Liebe

Alexandra Stahl

 

 

 

Wer schreibt hier?

Mein Name ist Alexandra Stahl und ich unterstütze Menschen, nicht mehr für andere zu leben und sich nicht mehr beeinflussen zu lassen.

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